Manchmal begegnen wir Menschen, die uns lieben, wie sie sich selbst lieben – bedingt, brüchig und gerade so überzeugend, dass wir es eine Zeit lang glauben.
Narzissmus zeigt sich nicht immer laut. Oft trägt er das Gesicht von Nähe, Verständnis oder Freundschaft – bis man merkt, dass Liebe zur Bühne geworden ist und Selbstreflexion den Vorhang scheut.
Dieser Text ist kein Vorwurf.
Er ist eine Erinnerung.
An das, was passiert, wenn wir lernen, Grenzen zu setzen –
und erkennen, dass Aufrichtigkeit manchmal leiser klingt als Entschuldigung.
Es gibt Menschen, die schaffen es, mit einem Lächeln zu blenden.
Die gleichzeitig Bewunderung und Zweifel in dir auslösen – weil du spürst, da stimmt etwas nicht zwischen Gefühl und Fassade.
Ob es die Mean-Girl-Rolle ist, aus der du nicht herausfindest, oder die Unsicherheit, die du so gekonnt tarnst –
am Ende dreht sich alles um Kontrolle.
Um Ausreden, Rechtfertigungen, den ständigen Versuch, die Schuld umzuleiten.
Um kleine Lügen, die du „Ausrutscher“ nennst – Ablenkungen von einer Wahrheit, die du selbst nicht sehen willst.
Du stellst dich immer dorthin, wo es gerade warm ist,
vergisst aber nie, rechtzeitig in die Opferrolle zu schlüpfen,
wenn das Licht zu grell wird.
Deine Gefühle kommen immer zuerst – das hast du uns beigebracht.
Sie müssen automatisch Priorität haben,
und wenn jemand das einmal nicht tut,
drehst du die Realität, bis sie dir wieder passt.
Selbstreflexion? Fehlanzeige.
Je mehr du den schönen Schein aufrechterhältst,
desto sichtbarer wird der Riss darunter.
Man könnte meinen, du wärst ein Mitläufer –
doch vielleicht liegt genau da das Problem:
Wer bist du, wenn keiner mehr vorgibt, wer du sein sollst?
Vielleicht ist es Zeit, die Masken endlich gegen Spiegel zu tauschen.
Wir alle tragen unsere Geschichten,
unsere eigenen Koffer voller Erfahrungen, Fehler und Wunden.
Niemand wird hier mit Samthandschuhen durchs Leben getragen.
Aber irgendwann muss man den Besen in die Hand nehmen
und vor der eigenen Haustür kehren.
Fehler gehören dazu – nur wer sie immer neu formt,
um selbst am besten dazustehen, bleibt im Kreis gefangen.
Ich bin fertig damit, auf Eierschalen zu tanzen,
nur um es anderen schön zu machen.
Jeder hat seine Zeit, Dinge zu lernen –
doch das heißt nicht, dass andere ewig auf dich warten müssen,
bis du endlich bereit bist, hinzusehen.
Mein Gewissen ist rein.
Ich brauche keine Lügen, keine Inszenierung,
um glücklich zu sein.
Ich habe viele Menschen wie dich getroffen –
und vielleicht werde ich es wieder tun.
Aber ich spiele dieses Spiel nicht mehr mit:
dieses subtile Schuldigsprechen,
das Ausnutzen von Gutgläubigkeit,
das ewige Mitleidstheater im letzten Akt.
Ich wünsche mir Menschen,
die zu ihren Fehlern stehen,
die sich trauen, ehrlich zu sein –
auch wenn es unbequem ist.
Kein „Ich muss aufpassen, wie ich das sage,
sonst nimmst du es persönlich“.
Nein danke.
Ich will Echtheit, keine Diplomatie im Namen des Narzissmus.
Den Teil von mir, den du mitgenommen hast,
darfst du behalten –
vielleicht brauchst du ihn eines Tages,
wenn du beginnst, dich selbst zu suchen.
Ich kann auch ohne ihn leuchten.
Ich trage keinen Groll in mir,
nur Erkenntnis.
Denn ich habe für dich gekämpft,
dich verteidigt – vor anderen und vor mir selbst.
Ich habe dir Chancen gegeben,
Verständnis, Zeit, Liebe.
Und im Rückblick durfte ich sehen,
wie tief ich lieben kann –
und wie blind mich das manchmal macht.
Doch Liebe ohne Grenzen ist keine Stärke.
Das Leben braucht Konsequenzen,
nicht endlose Chancen –
sonst lernt niemand.
Du hast den Zugang zu mir verloren,
und das hast du ganz allein geschafft.
Für mich ist dieses Kapitel abgeschlossen.
Nicht mit Wut, sondern mit Frieden.
Danke, dass du mich daran erinnert hast,
was ich in meinem Leben nicht mehr dulden möchte.
Danke, dass du mich geprüft hast –
ob ich wirklich zu mir stehe,
zu meinem Respekt,
zu meiner Liebe zu mir selbst.
Ich tue es.
Ich schließe dieses Kapitel mit Liebe.
Nur weil du mich als Freund verloren hast,
hast du mich nicht als Feind gewonnen.
Und vielleicht ist das mein letzter Herzensakt für dich:
zu zeigen, dass Abschiede nicht laut sein müssen.
Manchmal reicht es, das Pflaster still abzuziehen,
weiterzugehen –
mit einem reinen Gewissen und einem offenen Herzen.
Falls dich dieser Text berührt oder beunruhigt,
frag nicht, ob er über dich ist.
Frag dich lieber, was in dir klingt, wenn du ihn liest –
und ob es vielleicht dein eigenes Echo ist, das du hörst.