Das ewige ‚Mir geht’s gut‘ – und was dahinter zerbricht

Hier sind wir schon wieder. Schon mal dagewesen, nicht wahr? Kommt dir bekannt vor? Mir auch.
Es ist fast wie ein Déjà-vu: dieselben Muster, dieselben Fragen, dieselben Lektionen, die das Leben mir immer wieder vor die Füße wirft. Und trotzdem sitze ich hier – schreibe, reflektiere, fühle. Weil ich weiß: Jeder Anlauf bringt mich ein Stück näher zu mir selbst.

Kennst du das? Dieses ewige „Mir geht’s gut“, obwohl du innerlich kurz vorm Platzen bist. Genau das ist meine größte Red Flag. Ich weiß, dass ich dieses Muster immer wieder durchlaufe – und trotzdem gelingt es mir nicht, auszubrechen.

Um Hilfe zu bitten, fällt mir unglaublich schwer. Noch schwerer ist es, offen zuzugeben, dass es mir nicht gut geht. Ich bin es gewohnt, die Starke zu sein. Alles allein zu tragen. Stolz wie eine Rüstung – und gleichzeitig mein größter Feind.

Und doch versuche ich immer wieder, neue Wege zu finden, damit mich diese Lawine an Gefühlen nicht verschluckt. Bisher habe ich jedes Chaos überlebt. Irgendwie habe ich immer den Weg zurück ins Licht gefunden.

Heute spüre ich: Es ist wieder Zeit, ehrlich zu mir selbst zu sein. Meine Gefühle wollen gefühlt werden. Also schreibe ich – roh, ungefiltert, ohne Plan. Nur so, wie es gerade aus mir herausfließt.

Die letzten Wochen? Schrecklich. Ich habe mir selbst dabei zugesehen, wie mein innerer Funken Tag für Tag kleiner wurde. Immer wieder habe ich Menschen vertraut. Immer wieder wurde ich enttäuscht. Als ob Schmerz mein Suchtmittel wäre – und Naivität der Dealer.

Naiv, weil ich immer das Gute im Menschen sehe. Weil ich glaube: Was ich ins Universum schicke, kommt zurück. Und trotzdem stehe ich jedes Mal fassungslos da, wenn Menschen verletzen, benutzen, wegwerfen.

Ich binde mich zu schnell. Ein kleines Zeichen von Zuneigung reicht schon, und ich öffne mein Herz. Ein Herz, das so viel spürt – und doch immer wieder ignoriert, was es eigentlich schon weiß.

„Dieses Mal wird es anders“, rede ich mir ein. Und falle wieder auf denselben Aprilscherz herein.

Aber heute ist Schluss. Keine Ausreden mehr. Keine Entschuldigungen für das Verhalten anderer. Ich schaue der Wahrheit ins Gesicht.

Es tut weh, die Gutgläubige zu sein. Noch mehr tut es weh, wenn dir Menschen, die dir wichtig sind, am Ende zeigen: Du warst nicht genug.

Vielleicht ist es so: Nicht alle Menschen sollen bleiben. Doch was, wenn am Ende einfach niemand bleibt? Und wenn ich mich dann frage: Bin ich das Problem?

Dieses Gefühl, funktionieren zu müssen, sitzt tief. Wie ein Roboter, immer bereit, zu gefallen, zu geben, zu leisten. Und doch – wenn ich so offen schreibe, habe ich ein Déjà-vu. Ich erinnere mich an meine ersten Blogposts. Schon damals schwor ich mir: Schluss mit People Pleasing. Schluss mit Schönreden.

Und trotzdem ist das Kind in mir heute wütend. Traurig. Weil ich mich wieder im Stich gelassen habe. Wieder einmal.

Aber eines weiß ich: Ich werde nicht kalt. Ich werde nicht distanziert. Das bin ich nicht – und das will ich auch nicht sein.

Mein Herz bleibt gut. Trotz aller Wut. Trotz Enttäuschung. Trotz Schmerz, der mich manchmal körperlich niederdrückt. Lieber gehe ich mit einem weichen Herzen unter, als es jemals zu verhärten.

Also nehme ich mein Herz, meine Narben und meine Tränen – und gehe weiter. Dankbar für die Lektionen. Dankbar für die Erinnerung, achtsamer mit mir selbst zu sein.

Der Fokus liegt wieder auf mir. Der Kopf bleibt oben. Ein Kapitel mehr im Buch der Erfahrungen. Und ein Herz, das trotz allem immer noch liebt.

Und ja – ich bin wieder drauf reingefallen. Wieder enttäuscht worden. Wieder gestolpert. Aber genau das ist das Leben: Wir fallen hundertmal, bevor wir wirklich verstehen. Manchmal braucht es mehrere Runden, bis eine Lektion im Herzen ankommt. Und trotzdem: Jedes Mal stehe ich wieder auf. Jedes Mal bin ich ein Stück weiser, stärker, achtsamer. Vielleicht ist das der eigentliche Sieg – nicht, dass es nie mehr passiert, sondern dass ich jedes Mal ein bisschen weniger daran zerbreche.

🌊“Wenn alte Wunden neue Wege öffnen – Heilung in kleinen Schritten“

Viel ist mal wieder passiert in letzter Zeit. Kein großes Drama, kein seelischer Ausnahmezustand – sondern einfach: das Leben. Das Leben, wenn man beginnt, sich langsam wieder zurück in die Welt zu tasten. Und ich glaube, genau das passiert bei mir gerade. Ich traue es mich fast noch nicht laut auszusprechen, aber ich habe das Gefühl, dass ich bereit bin, meinen sicheren Raum Stück für Stück zu verlassen – neugierig, vorsichtig, aber entschlossen.

Szenarien, die mich früher geprägt haben, schaue ich mir neu an. Ich stelle sie auf den Kopf, sortiere sie um, schreibe sie ein Stück weit um. Das ist wie ein sanftes Neuprogrammieren meines Gehirns – alte Muster brechen, neue Wege denken. Erlebnisse, die mir jahrelang schwer im Magen lagen, fühlen sich plötzlich wie ein Weckruf an. Denn ich bin nicht nur die Hauptfigur meines Lebens, sondern auch die Autorin – und Geschichten kann man immer wieder neu schreiben.

Damals, als sich vieles so endgültig angefühlt hat – so schwer, so schmerzhaft – da dachte ich, das Leben hört auf. Aber das tat es nie. Es ging weiter. Die Würfel wurden neu geworfen. Und jetzt mische ich mit.

Aktuell gelingt es mir erstaunlich gut, zwischen meinem inneren Kreis, meinem sicheren Kreis und meinem äußeren sozialen Umfeld zu unterscheiden – und sie gleichzeitig nebeneinander existieren zu lassen, ohne harte Grenzen oder Mauern. Das klingt komplizierter, als es ist. Ich bin eine Helferin, das werde ich immer sein. Ich bin hochsensibel, tief emotional und offen. Menschen vertrauen sich mir an, springen in meine kleine Bubble – und das ist okay so. Aber ich lerne, die Dinge an ihrem Platz zu lassen. Zum Selbstschutz, ja – aber auch, um eine bessere Freundin zu sein.

Ich übe mich darin, Dinge nicht immer so ernst zu nehmen, wie mein Kopf es mir einreden will. Nicht alles muss analysiert, durchdacht und zerpflückt werden. Manchmal darf man sich einfach trauen. Dinge ausprobieren. Fehler machen. Abstürzen – solange man weiß, wie man wieder aufsteht. Einfach mal wieder Spaß haben, mit Menschen unterwegs sein, die einem ein gutes Gefühl geben. Einfach mal wieder ehrlich extrovertiert sein – denn auch das gehört zu mir.

Ich merke immer deutlicher: Es sind nicht die Menschen, die mir Angst machen – es sind die Erfahrungen, die ich mit mir herumtrage. Gerade ich als Empathin brauche Nähe genauso wie Rückzug. Und ich bin glücklich, wenn ich dazu beitragen kann, dass andere sich gut fühlen. Wenn Menschen sich in meiner Nähe fallen lassen können – so wie sie sind – dann berührt mich das tief.

Und ich glaube, ich bin endlich bereit, mich wieder ins soziale Leben zu wagen. Blöd gesagt: Ich traue mich wieder raus. Die Welt darf mich wieder sehen. Und ich bin gespannt, was sie mir zeigt.

Mein Fazit:
Jeder Mensch heilt in seinem eigenen Tempo. Niemand ist „weiter“ oder „besser“. Wir alle sind unperfekt – und genau das macht uns besonders. Es ist kein Zeichen von Schwäche, nach einer langen Zeit der Isolation wieder rauszuwollen. Es ist ein Zeichen von Mut. Wie viel Kraft es kostet, nach Chaos und Trauma zu sagen: Ich bin noch da. Und ich will leben. Das ist beeindruckend.

Ich bin neugierig, was das Leben für mich bereithält – und ich freu mich schon auf den nächsten Blogpost.

In diesem Sinne: Einen wunderschönen Abend euch allen – und morgen einen sanften, mutigen Start in die neue Woche. Auch wenn’s vielleicht nicht so läuft wie geplant: Man darf immer wieder neu anfangen.

„Nenn mich ruhig Oma – ich bin lieber glücklich als laut“

Du bist ja schon wie eine Oma.
Du verhältst dich wie eine alte Frau.

Gesagt, als wäre das ein Vorwurf. Als sollte es mich treffen, verletzen – oder zumindest abwerten. „Oma“ als Synonym für langweilig. Für „nicht mehr ganz dabei“. Als müsste ich mich plötzlich schlecht fühlen, als wäre es mir gar nicht bewusst, wie ich lebe und wer ich bin.

Wie eine Omi also – weil ich Ruhe in meinem Leben bevorzuge?
Weil ich nicht mehr feiern gehe, nicht mehr auf langen Nächten durch dunkle Clubs unterwegs bin? Lärm, Alkohol, Gedränge – das alles kenne ich gut. Ich war lange genug mittendrin. Von einer Party zur nächsten, fast auf der Jagd nach Adrenalin – oder vielleicht eher: auf der Flucht vor der Stille.

Ein hoher Puls und ein Tinnitus im Ohr.

Versteht mich nicht falsch – das hier soll keine umgedrehte Abwertung werden. Ich war selbst jahrelang die „Partymaus“, immer dabei, immer unterwegs, immer bereit. Nie „Nein“ sagen, nie aus der Reihe tanzen – ironischerweise. Ich wollte schon damals meistens einfach nur zu Hause bleiben. Aber Gruppenzwang ist laut. Und der Wunsch, dazuzugehören, ist manchmal noch lauter.

Ich dachte: Sag besser nichts. Sei lieb. Sei pflegeleicht. Mach es allen recht.
Denn wenn ich „nein“ sage und sie zeigen mir, dass sie gar nicht meine Freunde sind – was dann? Dann bin ich ganz allein, mit mir selbst und meinem „langweiligen Dasein“.

Also schluckt man es runter. Wieder und wieder.
Bis man sich selbst kaum noch wiedererkennt.

Menschenmengen, die mich nervös machen. Lärm, der mich sogar beim Staubsaugen stresst. Und als Höhepunkt: Betrunkene Menschen um mich herum, kein einziger sicherer Hafen in Sicht. Keine Komfortperson. Keine Nähe. Kein Schutz.

Im besten Fall wird man dann auch noch vergessen – das stärkt angeblich den Charakter.

Ich habe oft erzählt, wie es mir geht. Von Angst, von schlaflosen Nächten. Von Panik, die sich im Körper festsetzt wie Blei. Aber wer will das schon hören? Niemand hat gefragt.
Vielleicht habe ich zu viel erwartet. Vielleicht vergessen, dass Freundschaft kein Versprechen ist.

Oder?
Vielleicht war das nie echte Freundschaft.

Ich habe für andere gelebt. Bin nüchtern geblieben, weil jemand fahren musste – aber wehe, ich war müde. Oder wollte früher heim. Keine Chance. Ich war nicht ich, ich war Funktion.

Und wenn ich doch mal mitgetrunken habe? Dann eben ganz oder gar nicht. Nicht nachdenken. Nicht zweifeln. Nicht fühlen.
Letztes Mal was ins Glas bekommen? Dieses Mal besser aufpassen.
Kreislaufprobleme? Gibt’s nicht. Nur zu wenig Alkohol.
Belästigt worden? Ach komm, stell dich nicht so an. Macht doch jeder.

Und mittendrin in diesem absurden Fiebertraum merkte ich wieder:
Irgendwas ist falsch an mir.
Ich habe bestimmt wieder alles falsch gemacht.
Und zack – stehe ich allein da.
Ob in einer fremden Stadt oder ein paar Straßen weiter – allein ist allein.

Aber: Bloß nicht an mich denken. Bloß keine schlechte Freundin sein.
Immer schön aufpassen, dass es allen anderen gut geht. Immer schön funktionstüchtig bleiben.

Ich könnte stundenlang so weiterschreiben. Und vielleicht tue ich das auch.
Aber zurück zum Thema: Das Oma-Sein.

Heute muss ich mich selbst immer wieder daran erinnern:
Ich bin wichtig.
Meine Gefühle zählen.
Ich darf eine Meinung haben. Ich darf spüren, was ich will – und was nicht. Und vor allem: mit wem.

Wenn ich dann allein zu Hause bin, dann ist das okay.
Dann ist das sogar schön. Ich habe Zeit für meine Hobbys. Oder einfach fürs Nichtstun.

Ich habe gelernt, dass ich keine Angst mehr haben muss vor dem Alleinsein.
Ich mag es sogar.
Nicht jeder wird mich verstehen. Nicht jeder wird mich mögen.
Und das ist okay.

Die Menschen, die wirklich zu mir passen, kommen ganz von allein in mein Leben.
Alle, die ich „überreden“ müsste, gehören sowieso nicht zu mir.

Und das tut weh – klar.
Es tut immer weh, zu merken, dass sich Menschen nicht für mich interessieren, sondern nur jemanden brauchen, der verfügbar ist.
Aber heute höre ich früher auf die kleinen Alarmglocken.

Man kann mich nicht mehr klein machen. Nicht mehr einschüchtern. Nicht mehr manipulieren.

Ich liebe es, wie eine Omi zu leben.
Früh aufstehen, mit dem Hund gehen. Kaffee im Garten. Pflanzen beobachten, gießen. Lernen – je nachdem, was gerade ansteht. Trainieren, arbeiten, Hobbys nachgehen. Heute das eine, morgen drei auf einmal. Kochen. Backen. Am Abend auf der Couch liegen und mein Zuhause genießen.

Oder hier sitzen, vor dem PC, und einen Blogpost über mein Leben schreiben – in meinem Tempo. Ohne Schuldgefühl.

Ich gehe raus, wann ich will. Und mit wem ich will.
Und selbst wenn das meistens nur ich bin – dann ist das so.
Die kleine Ines von damals wäre stolz auf mich.
Vielleicht ein bisschen verängstigt – aber stolz.

Und genau das zählt.
Ich bin glücklich, so wie ich bin.
Was für mich bestimmt ist, wird seinen Weg schon zu mir finden.

Ob das jetzt nach Oma klingt oder eher nach Kräuterhexe – sei dahingestellt.
Hauptsache, ich verliere mich nie wieder selbst, nur um anderen zu gefallen.

Body Dysmorphia – Wenn der Blick in den Spiegel zur Zerreißprobe wird

Ein persönlicher Erfahrungsbericht über Selbstwahrnehmung, Heilung und den Mut, sich selbst neu zu sehen.

Body Dysmorphia – oder auf Deutsch: Körperdysmorphe Störung – ist ein Thema, das oft übersehen, belächelt oder nicht ernst genug genommen wird. Aussagen wie „Jeder hat doch mal einen schlechten Tag“ oder „Du bildest dir das nur ein“ sind typische Reaktionen, wenn man sich öffnet und versucht, dieses innere Leiden in Worte zu fassen. Und doch ist es real. Es betrifft viele. Und es wird Zeit, dass wir anfangen, darüber zu sprechen – offen, ehrlich, ohne Scham.

Ich möchte diesen Beitrag nutzen, um meine eigene Geschichte zu teilen. Nicht, weil ich Antworten auf alles habe. Sondern weil ich glaube, dass wir uns gegenseitig Kraft geben können, wenn wir anfangen, ehrlich zu sein – mit uns selbst und miteinander.

Der verzerrte Blick

Ich bin 26 Jahre alt und kann mit Überzeugung sagen: Ich habe keine Ahnung, wie mein Körper wirklich aussieht. An manchen Tagen sehe ich in den Spiegel und denke mir: „Hey, du siehst gut aus. Gesund. Stark. Du fühlst dich wohl.“ Und dann – manchmal nur Minuten später – kippt dieses Bild. Plötzlich fühle ich mich aufgedunsen, falsch proportioniert, fehl am Platz in meinem eigenen Körper. Kleidung, die gestern noch passte, wirkt heute wie ein Vergrößerungsglas für alles, was ich an mir nicht sehen will.

Und obwohl ich körperlich gesund bin und auch mental gerade in einer guten Phase stecke, hat mich Body Dysmorphia wieder eingeholt. Wie ein leiser Schatten, der plötzlich ganz laut wird.

Der Moment auf der Waage

Neulich im Fitnessstudio: Ich tanze fröhlich vor dem Spiegel, stolz auf mein Training, auf meinen Fortschritt, auf meine gesunde Routine. Dann steige ich spontan auf die Waage – und plötzlich ist alles anders. Der Raum wird still. Die Zahl trifft mich wie ein Schlag in die Magengrube. Ich sehe mich im Spiegel und erkenne mich nicht mehr. All das Positive, das ich eben noch gespürt habe, ist wie weggeblasen.

Meine Gedanken überschlagen sich: „Ich darf heute nichts mehr essen.“„Was denken die anderen, wenn sie mich in dieser Leggings sehen?“„Ich muss sofort strenger mit mir werden.“
Ein Strudel aus Selbstzweifel, alten Denkmustern und panischem Kontrollwunsch reißt mich mit.

Aber dann: Stopp. Atmen. Zurück in den Moment.

Der innere Kritiker

Ich kenne ihn mittlerweile gut, diesen kleinen inneren Klotz, der in der Ecke sitzt, schmollt und Angst hat. Der mir einreden will, dass etwas nicht stimmt mit mir. Früher habe ich ihm geglaubt, ihm nachgegeben. Heute versuche ich, ihn bei der Hand zu nehmen. Ihm zuzuhören – aber nicht mehr mein Leben von ihm diktieren zu lassen.

Denn ich weiß inzwischen: Unsere Gedanken sind Kraft. Und wir entscheiden, wie wir sie nutzen.

Mehr als nur Zahlen

Die Zahl auf der Waage sagt nichts über meinen Wert als Mensch. Sie sagt nichts über mein Herz, meine Empathie, meinen Humor oder meine Leidenschaft. Und auch der Spiegel – so oft ein Verstärker unserer Unsicherheiten – ist kein Maßstab für meinen Selbstwert.

Ich habe mir einen gesunden Lebensstil aufgebaut. Ich esse ausgewogen, frisch und mit Genuss. Ich trainiere regelmäßig, weil es mir Spaß macht – nicht, um einem Ideal hinterherzulaufen. Ja, auch ich gönne mir Ramen-Nudeln oder Popcorn. Und genau das ist Balance. Das ist Gesundheit.

Gesellschaftlicher Druck und Selbstannahme

Wir leben in einer Welt, die ständig bewertet – insbesondere den Körper. Social Media, Schönheitsideale, Kommentare von außen: Alles scheint uns zu sagen, wie wir sein sollten. Doch was wäre, wenn wir einfach lernen würden, uns selbst zu gefallen?

Unser Körper ist unser Zuhause. Er ist einzigartig, wandelbar, stark. Es ist völlig in Ordnung, Kilos zu verlieren – und genauso, sie wieder zuzunehmen. Wir sind keine schlechteren Menschen, weil unsere Haut Falten zeigt, weil unsere Beine Cellulite haben oder weil unsere Bauchdecke nicht flach ist. Wir sind Menschen – und genau darin liegt die wahre Schönheit.

Ein neues Kapitel schreiben

Wir alle tragen diesen kleinen Kritiker in uns. Aber wir können lernen, ihm freundlich zu begegnen. Wir können ihm zeigen, dass Veränderung möglich ist. Dass Heilung nicht über Nacht passiert – aber dass sie möglich ist.

Es wird immer Tage geben, an denen wir uns anders fühlen, vielleicht sogar minderwertig. Doch genauso wird es Menschen geben, die uns lieben, bewundern und inspirierend finden – so wie wir sind. Warum also nicht selbst zu diesem Menschen werden? Zu jemandem, der sich selbst liebevoll betrachtet und sich erlaubt, die beste Version seiner selbst zu sein?


Mein Statement an die Welt: Du bist nicht allein.

Wenn du diesen Text liest und dich wiedererkennst – bitte sei dir sicher: Du bist nicht allein. Und du bist nicht falsch. Es ist okay, Hilfe zu brauchen. Es ist okay, sich manchmal zu verlieren – solange du weißt, dass du dich auch wiederfinden kannst.

Lass uns aufhören, uns klein zu machen. Lass uns lernen, uns selbst wieder zu sehen – mit liebevollen Augen.

Denn wahre Schönheit beginnt dort, wo du beginnst, dich selbst zu akzeptieren.

⏸️“Zu viel, zu laut, zu schnell – Warum unser Inneres manchmal die Pause-Taste drückt“

Zurzeit fühlt sich mein Leben an wie eine emotionale Achterbahnfahrt. Manchmal komme ich mir vor, als würde ich schlafwandeln – halb wach, halb weggetreten – und so hänge ich irgendwo dazwischen. Die Sprünge zwischen Höhen und Tiefen sind heftig und überrumpeln mich oft selbst.

Es passiert gerade viel: Träume und Ziele, die lange wie ferne Visionen wirkten, werden plötzlich greifbar. Dinge, die ich mir einst nur ausmalte und zu erreichen hoffte, verwandeln sich in reale Schritte, echte Entwicklungen. Und mit dieser Realität kommt das Chaos. Denn auf das, was passiert, wenn Wünsche langsam Wirklichkeit werden, kann man sich nicht wirklich vorbereiten. Die eigene Welt passt sich an, Stück für Stück, wenn man seine Träume beharrlich verfolgt.

Manchmal läuft eine Woche gut. Erfolge – egal wie klein – häufen sich. Man will sich festhalten an diesem Glück, traut sich aber kaum, zu sehr darauf zu bauen. Denn insgeheim weiß man: Es wird nicht immer so bleiben. Es kann nicht immer so bleiben.
Und dann kommen sie wieder, diese anderen Wochen. Zeiten, in denen sich alles anfühlt, als würde man einen Purzelbaum nach dem anderen schlagen. Zeiten, in denen einem das Leben eine gefühlte Faust in den Magen rammt.
Ich weiß: Rückschläge gehören dazu. Dinge brauchen oft mehr als einen Anlauf. Trotzdem – jedes Mal versuche ich, mir die Freude auf kommende Erfolge nicht von Niederlagen nehmen zu lassen.

Was ich dabei über die Jahre gelernt habe: Mein Körper schaltet in solchen Phasen auf Standby. Es passiert einfach. Und auch wenn ich früher dagegen angekämpft habe, versuche ich heute, diese Reaktion nicht mehr zu bewerten. Ich bin weder „zu sensibel“ noch „zu schwach“ oder „überfordert“. Im Gegenteil: Oft ist genau das die Zeit, in der meine Gedanken am lautesten sind und die kreativste Inspiration entsteht. Ich feiere heute, dass ich diesen inneren Sturm zulassen kann. Das war nicht immer so.

Heute dreht sich in meinem Kopf vieles um ein bestimmtes Gefühl: Numbness – Taubheit.
Viele verbinden damit ein Gefühl von Leere, von „Game Over“. Nichts fühlen, nichts denken, einfach nichts. Aber für mich bedeutet Numbness das Gegenteil: Es ist zu viel.
Zu viele Gedanken, zu viele Gefühle, zu viel Energie – alles gleichzeitig, am selben Ort, in derselben Person. Numbness ist nicht Abwesenheit, sondern ein Schutzmechanismus. Der Standby-Modus unserer Seele.

Ich gehe achtsam mit diesem Begriff um, weil ich mich selbst oft als „zu viel“ empfunden habe – und auch andere mir das immer wieder gespiegelt haben. Ich liebe zu viel, trauere zu viel, denke zu viel, rege mich zu viel auf. Aber heute weiß ich: Zu viel ist nicht falsch. Es ist einfach meine Art, die Welt zu erleben.

Und genau deshalb will ich mit diesem Text ein kleines Missverständnis aufklären:
Das Gefühl der Taubheit ist kein Zeichen von Schwäche. Es ist ein Zeichen dafür, dass unser Inneres auf sich selbst aufpasst. Dass unser Körper uns sagt: Stopp. Kurz innehalten. Sammeln. Atmen.

Viele Menschen ignorieren diese Signale. Sie kämpfen dagegen an. „Sei doch nicht so sensibel“, „Du brauchst eine dicke Haut“ – solche Sätze hören wir alle. Aber ich habe für mich entschieden: Ich will nicht abstumpfen. Ich will nicht verdrängen. Denn verdrängte Gefühle verschwinden nicht. Sie werden nur tiefer, schwerer, wie ein Eisberg unter der Wasseroberfläche. Und irgendwann – kracht es.

Deshalb lerne ich – dieses Jahr mehr denn je –, dass wir niemals auslernen.
Egal, wie viel wir fühlen, verstehen, reflektieren. Egal, wie viele Perspektiven wir einnehmen oder wie gut unsere Intentionen sind. Lernen hört nicht auf. Wachsen hört nicht auf.

In schwierigen Phasen bleibe ich heute hartnäckig – aber auf meine Art.
Ich beiße mich nicht blind durch. Ich nehme mir Zeit. Ich bleibe sanft mit mir selbst, ohne mich dabei zu verlieren. Und das ist vielleicht die stärkste Form von Durchhalten, die es gibt.

✨ Schönheit im Chaos – Wenn du nicht für die Welt gemacht bist, sondern sie für dich

Ich habe mich mittlerweile damit abgefunden,
dass ich nie der Mensch sein werde,
der Freundschaften für immer hat.
Es ist einfach nicht für mich bestimmt.
Ich bin… selten.
Nicht besser. Nicht besonderer.
Einfach nur – anders.

Und ich bin bereit, genau das anzunehmen. Voll und ganz.


Ich bin kein schlechter Zuhörer.
Ich habe keine Angst vor ehrlicher Kritik.
Ich kann meine eigenen Fehler eingestehen.
Ich kommuniziere offen und klar.
Schon früh habe ich all das gelernt – schneller als viele andere.

Ich bin extrem selbstreflektiert,
hyper-unabhängig
und gleichzeitig unfassbar sensibel.
Ich bin ein Empath.
Meine Gefühle sind so tief,
dass ich manchmal glaube, in ihnen zu ertrinken.
Und ja – das ist ein Fluch und ein Geschenk zugleich.


Ich bin viel.
Zum Aushalten, zum Sein, zum Lieben.
Ich bin nicht einfach –
und jeden Tag lerne ich ein Stück mehr, genau das zu lieben.

Ich habe ein gutes, ehrliches Herz.
Ich handle aus reinen Absichten.
Ich weiß, dass ich ein guter Mensch bin.
Eine gute Freundin.

Ich bin eine rekonstruierende People Pleaserin,
aber ich werde immer die sein, die andere zum Lächeln bringt,
die für Wärme sorgt,
die Sicherheit schenkt.

Ich beobachte. Ich verurteile nicht.
Denn ich bin selbst merkwürdig genug,
um zu wissen, wie es ist, anders zu sein.


Aber ich bin nicht gemacht für langfristige Menschen.
Und das ist okay.

Menschen wie ich haben keine Menschen wie mich –
weil wir die Menschen sind, die andere haben.

Was für eine einsame Erkenntnis.
Aber vielleicht… muss sie gar nicht traurig sein.


Ich glaube daran,
dass es in den kommenden Generationen
mehr Menschen wie mich geben wird.
Und dass dann vieles neu gedacht wird.

Ich glaube nicht, dass ich allein bin –
nur verstreut.
Verstreut auf diesem Planeten,
manche von uns noch unerkannt,
manche schon wach.

Aber ich spüre:
Ich habe mir dieses Leben selbst gewählt –
oder vielleicht wurde es mir gegeben.
Um anderen zu zeigen,
dass es mehr gibt als das, was wir seit Jahrhunderten kennen.
Um Mut zu machen.
Für die, die auch nicht in das Alte passen.


Was ich mit Sicherheit weiß:
Ganz gleich, wie gut, rein oder ehrlich andere Menschen sind –
niemand wird mich je vollständig verstehen.
Und genau das…
ist meine Superkraft.

Das ist meine Magie in dieser Welt.

Ich bin der Anfang einer neuen Generation.
Und ich bin nur eine der ersten.

Und mit jedem Tag
lerne ich mehr,
mich selbst genau dafür zu lieben.


💬 Irgendwas zwischen „Du bist nicht schwer zu lieben – du bist nur gemacht für Menschen, die tief genug tauchen können.“ und „Du bist nicht kompliziert – du bist einfach ehrlich. Und das ist selten.“ 💬

🖤 Zwischen Stillstand & Selbstrettung

Die unsichtbare Wahrheit hinter dem „Sich-selbst-in-den-Vordergrund-stellen“

Es gibt hässliche Wahrheiten, über die kaum jemand spricht.
Zum Beispiel die, wie schwer es wirklich ist, aufzuhören, es allen recht machen zu wollen.
Oder die, wie schmerzhaft der innere Krieg sein kann, wenn man beginnt, sich selbst endlich Raum zu geben.
Weil das nicht nur nach Freiheit klingt – sondern sich oft erst einmal wie Verlust anfühlt. Verlust von Anerkennung, von Zugehörigkeit, von vermeintlichem „Frieden“.

Mein Selbstgespräch über mentale Gesundheit. Über diese unsichtbaren Schlachten, die wir führen –
nicht draußen, sondern ganz leise in uns selbst.


Ich bin ein kreativer Mensch.
Das war ich schon immer.
Musik, Kunst, Worte – das ist mein Ausdruck, meine Sprache, mein Überleben.

Aber was ich über mich gelernt habe:
Es gibt einen bestimmten Punkt in meinem Kopf.
Ein mentaler Kippschalter.
Wenn ich den erreiche,
geht alles in mir auf Standby.
Körperlich, geistig – ich funktioniere einfach nicht mehr.

Mein System zieht die Notbremse.
Ich friere ein.
Nicht sichtbar für andere. Funktional vielleicht noch.
Aber innerlich ist alles kalt, dumpf, entkoppelt.


Und dann?
Dann hilft nur eins.

Schreiben.

Nicht immer große Texte.
Manchmal nur ein paar Zeilen,
manchmal nur ein Wort.
Aber jedes davon ist wie ein Griff nach oben,
wie ein Versuch, aus dem Treibsand zu klettern.

Manchmal schreibe ich viel.
Manchmal reicht ein einziger Gedanke,
damit ich wieder Luft bekomme.
Damit ich mich zwei Schritte von diesem dunklen Punkt entferne.

Das ist mein Werkzeug.
Kein perfekter Plan, keine Methode aus dem Lehrbuch.
Einfach nur ich – und meine Worte.
Und ganz oft: mein letzter Halt.


Seit ich denken kann, hole ich mich so –
leise, unbemerkt –
immer wieder selbst zurück.

Und vielleicht,
vielleicht liest das hier gerade jemand,
der sich genauso fühlt.

Dann möchte ich dir sagen:
Du bist nicht allein.
Du bist nicht falsch.
Du bist nicht kaputt.

Du darfst Pause machen.
Du darfst fühlen.
Und du darfst dich in deinem ganz eigenen Tempo heilen.