💛 Das Herz als Leuchtturm 💛

Der September bringt ein Leuchten für die Aufmerksamkeit, die psychische Gesundheit verdient.
Der 10. September ist Welttag der Suizidprävention.
Aber egal, welcher Tag es ist – über dieses Thema zu sprechen, ist immer nötig. Jede Seele zählt, immer.


Lasst uns innehalten – für all die wundervollen Seelen, die diese Erde verlassen haben, weil sie zu eng, zu klein, zu erdrückend wurde.
Möge der Ort, an dem sie nun sind, heller, weiter, bunter sein – ein Himmel aus Licht, der sie trägt.

Ich erinnere mich an einen Satz, den ich einmal las:
Dass die Dunkelheit nicht nur die Betroffenen selbst umschließt, sondern auch ihre Liebsten.
Dass es erdrückend ist, zu sehen, wie jemand ringt, ohne verstehen zu können.
Dass Hilflosigkeit brennt wie eine stille Wunde.
Und dass manch einer beginnt, die Last des Anderen mitzutragen – auch wenn die eigene Schulter schon müde ist.

Seit jenem Moment trage ich den Vorsatz in mir:
meine Last nicht auf andere zu legen.
Ich möchte nicht, dass jemand ihretwegen verzweifelt.
„Geteiltes Leid ist halbes Leid“, sagt man –
doch manchmal, frage ich mich,
wird das Leid dadurch nicht nur doppelt so schwer?

Mein Päckchen begleitet mich seit Jahren.
Ich kenne sein Gewicht, seine Schatten, seine Ecken.
Ich weiß, wie es sich anfühlt, morgens aufzuwachen und ihm gleich ins Auge zu sehen.
Ich weiß, wie ich es abstelle, wenn es mir zu schwer wird.
Es gehört zu mir – und doch fürchte ich, dass es bei anderen die Waage kippen könnte.
Und dass mich die Schuld darüber zerbrechen ließe.

So habe ich früh gelernt:
Wahre Stärke bedeutet, im Sturm stehen zu bleiben.
Die Schwere auszuhalten.
Und mir selbst einzureden, dass genau darin auch ein Funken Sinn liegt.
Dieser Funken hat mich oft davor bewahrt, aufzugeben.

Ja, manchmal habe ich mich gefragt, ob ich suizidgefährdet bin.
Ob ich je den Gedanken hatte, aus dem Chaos zu fliehen.
Aber dieser Gedanke gehörte nie zu meinem Päckchen.
Vielleicht hätte eine andere Seele, in meinen Schuhen, längst aufgegeben.
Doch ich bin hier. Und irgendetwas in mir hat sich anders entschieden.

Mein Weg war mir immer klar:
Egal, was geschieht – ich will Licht sein.
Für die Menschen um mich.

Manchmal nur für einen Augenblick,
manchmal für länger.
Ich möchte, dass Menschen in meiner Nähe aufatmen können,
dass sie sich aufgehoben fühlen,
dass sie einen Funken Hoffnung mitnehmen –
dass das Leben trotz allem schön ist.
Wie wundervoll und magisch es ist,
dass wir alle hier und jetzt gemeinsam existieren.

Denn ich weiß, wie tief die Nacht sein kann.
Wie laut die Einsamkeit.
Wie eng Schmerz und Wut das Herz schnüren können.
Die Welt ist zu sehr daran gewöhnt, gegeneinander zu leben, nicht miteinander.
Genau deshalb bleibe ich.

Auch wenn ich belächelt werde, auch wenn ich missverstanden werde.
Die Welt braucht mehr Menschen, die ihr Herz nicht verlieren,
auch wenn es den schwereren Weg bedeutet.

Ich suche nach Liebe und nach Licht.
Und dabei erkenne ich –
ich war es selbst die ganze Zeit.

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